Mauritius entwickelt sich zum neuen globalen Zentrum für Millionäre
08.06.2025, vom Stonehard Team
Der Inselstaat zieht eine Rekordzahl vermögender Investoren an und positioniert sich als einer der am schnellsten wachsenden Vermögensmärkte der Welt. Den Prognosen von Analysten zufolge könnte die Zahl der Millionäre auf Mauritius bis 2033 um 95 % steigen und die Zahl von 10.000 Menschen übersteigen. Dieses schnelle Wachstum geht mit umfangreichen Bemühungen der Regierung einher, die Wirtschaft umzugestalten und das internationale Image des Landes zu verbessern.
Eine Finanzoase mit Ambitionen
Finanzminister Jyoti Jitun betont, dass Mauritius keine Offshore-Zone, sondern „eine effektive Steuerhoheit“ sei. Das Steuersystem des Landes bietet eine einheitliche Einkommenssteuer von 20 %, keine Kapitalertrags- und Erbschaftssteuer und günstige Bedingungen für internationale Unternehmen. Unabhängige Experten weisen jedoch darauf hin, dass etwa 2,3 Prozent der weltweiten Finanzströme in Offshore-Gebiete immer noch über Mauritius fließen. Zum Kapitalzufluss trägt auch das „Golden Visa“-Programm bei, das den Erhalt einer Aufenthaltserlaubnis gegen eine Investition von mindestens 375.000 US-Dollar ermöglicht.
Luxusimmobilien als Motor der Wirtschaft
Der Luxusimmobiliensektor ist der größte Nutznießer ausländischer Investitionen. Im Jahr 2024 zieht es 73 % aller ausländischen Direktinvestitionen des Landes an. Die Preise für Luxuswohnungen in der Gegend von Grand Bay erreichen 5.000 Dollar pro Quadratmeter. Führende Bauunternehmen wie Alteo investieren erhebliche Summen in die Entwicklung geschlossener Ferienkomplexe mit Privatstränden, Golfplätzen und Jachthäfen. Der größte Deal des Jahres 2024 ist der Verkauf einer Villa mit sechs Schlafzimmern für 13,6 Millionen Dollar an eine europäische Familie.
Soziale Herausforderungen und infrastrukturelle Ungleichheiten
Die rasante Entwicklung des Luxusimmobilienmarktes führt zu neuen sozialen Ungleichheiten. Für die Anwohner ist der Wohnraum zunehmend unerschwinglich und junge Menschen verlassen das Land auf der Suche nach Arbeit. In einigen Gebieten außerhalb der Touristengebiete ist die Infrastruktur noch immer unterentwickelt. Manisha Duhoni vom Beratungsunternehmen Mindex warnt vor der Gefahr einer sozialen Fragmentierung und schlägt die Einrichtung eines Fonds vor, um einen Teil der Einnahmen an Sozialprogramme umzuverteilen.
Wettbewerb um globales Kapital
Mauritius möchte für internationale Konzerne zum Tor nach Afrika werden. Der stellvertretende Finanzminister Daneshwar Damri kündigt Pläne zur Ansiedlung regionaler Hauptsitze multinationaler Unternehmen an. Analysten wie Ronak Gopaldas von Signal Risk bleiben jedoch skeptisch: Ihrer Meinung nach fehlt es Mauritius noch immer an der nötigen Größe und den globalen Verbindungen, um mit globalen Zentren wie Dubai oder Singapur zu konkurrieren. Während Family Offices in Dubai Vermögenswerte in Billionenhöhe verwalten, steht Mauritius noch ganz am Anfang seiner internationalen Finanzrelevanz.
Basierend auf Materialien von prianproperty.com
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